Unterstützung für die Ukraine

Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur ein Angriff auf die dort lebenden Menschen. Er richtet sich auch gegen die Demokratie, die Meinungs- und die Kunstfreiheit sowie die kulturelle Identität. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien setzt sich daher weiterhin mit verschiedenen Maßnahmen dafür ein, die ukrainische Kultur, ihre Kreativszene wie auch Medienleute aus der Ukraine zu unterstützen.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht enormes Leid. Auch der Kultur- und Medienbereich ist betroffen. Seit Beginn des Krieges wurden rund 500 ukrainische Kultureinrichtungen und mehr als 1,5 Millionen Kulturobjekte zerstört. Zahlreiche Kultur- und Medienschaffende haben ihr Leben verloren.

„Als Staatsminister für Kultur und Medien stehe ich weiterhin fest an der Seite der Menschen in der Ukraine“, erklärte Wolfram Weimer anlässlich eines Treffens mit seiner ukrainischen Amtskollegin Tetyana Berezhna am 21. August 2025. Künstlerinnen und Künstler, Kreative und Medienschaffende müssten weiter unsere Solidarität und Unterstützung erfahren – in ihrer Heimat und im Exil. „Denn ihre Stimmen, ihre Werke und ihre Perspektiven sind von unschätzbarem Wert – für die Ukraine, für Europa, für die Freiheit“, so der Staatsminister.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt Künstlerinnen, Kreative und Medienleute aus der Ukraine seit Beginn des Krieges mit diversen Maßnahmen. Neben Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden konnten davon insbesondere auch Exilmedien profitieren. In mehreren Projekten wurden sie strukturell gefördert. Außerdem wurde das Angebot der Deutschen Welle für die Ukraine und Russland gestärkt. Einige dieser Initiativen laufen auch 2025 weiter. Die aktuellen Förderprojekte im Überblick.

JX Fund

Seit April 2022 fördert BKM den European Fund for Journalism in Exile (JX Fund), der auf Initiative von Reporter ohne Grenzen, der Schöpflin Stiftung und der Rudolf Augstein Stiftung ins Leben gerufen wurde. Er unterstützt Medienschaffende unmittelbar nach ihrer Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten dabei, ihre Arbeit im Exil weiterzuführen. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit von geflüchteten Journalistinnen und Journalisten so schnell wie möglich wiederherzustellen, damit eine kritische und unabhängige Berichterstattung weiter stattfinden kann und die Inhalte das Publikum in den Heimatländern erreichen.

Es wird hierbei staatlicherseits keinerlei Einfluss auf die Auswahl der Akteure und ihre journalistische Arbeit genommen. Expertengremien werden staatsfern durch die Projektpartner selbst besetzt und journalistische Standards eingehalten (zum Beispiel Münchner Erklärung zu den Rechten und Pflichten von Journalisten). Mit der Strukturförderung hat BKM dazu beigetragen, dass insgesamt über 3.600 Medienschaffende in 85 Redaktionen unter anderem aus der Ukraine, Russland und Belarus in ihrer unabhängigen Arbeit unterstützt werden konnten. Die Förderung wird 2025 fortgesetzt.

Europäisches Zentrum für Presse- und Medienfreiheit

BKM fördert zudem gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen das Projekt „Perspektiven im Exil – von und für Medienschaffende“. Es läuft noch bis 2026. Das Projekt umfasst unter anderem individuelle Fördermaßnahmen für bedrohte Medienschaffende sowie temporäre Schutzaufenthalte etwa durch Stipendien. Die Hilfeleistungen sind nicht auf bestimmte Länder begrenzt.

Hannah-Arendt-Initiative

Unterstützung bietet außerdem die Hannah-Arendt-Initiative, die BKM 2022 gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt (AA) ins Leben gerufen hat. Es handelt sich um ein Programm zur Unterstützung und zum Schutz von Journalistinnen und Journalisten, Medienschaffenden sowie Verteidigerinnen und Verteidigern der Meinungsfreiheit in Krisen- und Konfliktgebieten im Ausland wie auch im Exil in Deutschland. Das gemeinsam von BKM und dem AA geführte Programm ist staatsfern organisiert. Es wird in Zusammenarbeit mit mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen umgesetzt.

Unterstützt werden gefährdete Journalistinnen und Journalisten insbesondere aus der Ukraine, Russland, Belarus, Myanmar sowie Afghanistan, unter anderem durch Notfallstipendien, Trainingsmaßnahmen, regionale Stipendienprogramme sowie durch entsprechende Maßnahmen im Exil in Deutschland.
 

Ausstellungsprojekt „Von Odesa nach Berlin“ in Berlin und Heidelberg

Um 76 der bedeutendsten Gemälde des Museums für westliche und östliche Kunst aus Odessa zu schützen, haben die Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Museum in Odessa eine große Sonderausstellung der Werke in Berlin organisiert. Dabei ging es auch darum, das Museum, seine Kunstschätze und die engen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine bekannter zu machen. Die Ausstellung „Von Odesa nach Berlin“ war vom 23. Januar bis zum 22. Juni 2025 in der Berliner Gemäldegalerie zu sehen. Eine Auswahl der Bilder geht nun an das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg. Dort wird sie vom 19. Oktober 2025 bis zum 22. März 2026 präsentiert.

Europäischer Solidaritätsfonds für den ukrainischen Film

Darüber hinaus beteiligt BKM sich auch 2025 am Europäischen Solidaritätsfonds für den Ukrainischen Film (European Solidarity Fund for Ukrainian Films, ESFUF). Der Fonds unterstützt die Entwicklung oder Postproduktion von Koproduktionen zwischen ukrainischen und europäischen Filmschaffenden. Er wurde 2023 auf der Berlinale vorgestellt und wird inzwischen von 19 Filmförderinstitutionen aus 18 verschiedenen Staaten finanziert. Seit dem Launch im Jahr 2023 wurden insgesamt 57 Projekte finanziert. Die Auswahlentscheidungen werden durch eine unabhängige Jury getroffen. Der Fonds wird durch das französische Centre National du Cinema et de l’image animée (CNC) verwaltet. 

Kyiv-Biennale 2026 in Berlin

Darüber hinaus plant von BKM getragene Kulturstiftung des Bundes, im kommenden Jahr die Kyiv Biennale zu fördern. Die Ausstellung zeitgenössischer ukrainischer Künste soll 2026 am Exil-Standort Berlin stattfinden. Die Kyiv Biennale wurde 2013 im Zuge des Euromaidan in der Ukraine gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen kulturellen und zivilgesellschaftlichen Akteur. Unter der Leitung von Vasyl Cherepanyn hat sich die unabhängige Kunst-Schau auch international einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Begleitet wird sie von einem umfangreichen Diskursprogramm. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Kulturstiftung des Bundes.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges 2022 hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien insgesamt 28,9 Millionen Euro zur Unterstützung von Kultur und Medien bereitgestellt (Stand: 31.07.2025).

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