Kulturelle Teilhabe ist eines der zentralen kulturpolitischen Anliegen des Bundes. Im Rahmen von bundesgeförderten Projekten wurden inzwischen verschiedene Broschüren und Leitfäden entwickelt, die Kulturinstitutionen Orientierung bei der Öffnung ihrer Vermittlungsangebote geben. Auch Vor-Ort-Beratung ist möglich.
Das Tanztreffen der Jugend - ein Schaufenster und Impulsgeber für die Arbeit junger Choreografinnen und Tänzer
Die Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V. bietet in den bundesgeförderten Institutionen eine individuelle Vor-Ort-Beratung durch externe Expertinnen und Experten an. Sie soll bei der Entwicklung und Umsetzung einer zeitgemäßen Vermittlungsarbeit unterstützen und wird finanziert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Nach einer eingehenden Bestandsaufnahme erhalten die Einrichtungen konkrete Handlungsempfehlungen, um möglichst viele Menschen mit ihren Angeboten zu erreichen und auf eine möglichst vielfältige Personalstruktur innerhalb der Institution hinzuwirken.
Impulse für die Praxis bieten auch verschiedene Leitfäden oder Broschüren, die in BKM-geförderten Projekten und Programmen entstanden sind:
Der Leitfaden „Bildung und Vermittlung im Museum gestalten“ etwa gibt Anregungen dazu, wie sich Museen und andere Kultureinrichtungen für ein vielfältiges Publikum öffnen können. Er wurde vom Deutschen Museumsbund e. V. und dem Bundesverband Museumspädagogik e. V. in Kooperation mit dem BKM-geförderten Projekt lab.Bode entwickelt.
Die Bundeskunsthalle in Bonn wendet sich schon seit Jahren mit Veranstaltungen und Führungen an Menschen mit Beeinträchtigungen. Wie auch schon im Projekt „Pilot Inklusion“ erarbeitete sie im Rahmen des BKM-geförderten Projektes „Verbund Inklusion“ Wege, wie inklusive Teilhabe in Museen gelingen kann. Dabei kooperierte die Bundeskunsthalle mit sechs Partnermuseen verschiedenen Typs. Die Erfahrungen der beteiligten Einrichtungen sind in einer umfangreichen Abschlusspublikation zusammengefasst.
In der Broschüre „Das inklusive Museum“ informiert der Deutsche Museumsbund e. V. darüber, wie Barrierefreiheit und Inklusion umgesetzt werden können.
Wie Museen und andere Kultureinrichtungen Migrationsgeschichte als Thema etablieren und Angebote für eine kulturell diverse Gesellschaft entwickeln können, zeigt der Leitfaden „Museen, Migration und kulturelle Vielfalt“ des Deutschen Museumsbunds e. V. Dieser wurde aus dem Etat des BKM finanziert.
Hilfestellung für Entscheidungsträger in Kulturinstitutionen bietet die Broschüre „Diversitätsorientierte Nachwuchsförderung im Kunst- und Kulturbereich“. Der Kompetenzverbund „Kulturelle Integration und Wissenstransfer“, der von 2017 bis 2021 durch BKM gefördert wurde, und die Stiftung Genshagen haben den Leitfaden 2021 veröffentlicht.
Zahlreiche Ideen und Anregungen zur diversitätsorientierten Entwicklung von Kultureinrichtungen bietet die Website des 360°-Fonds der Kulturstiftung des Bundes. Die im Programm gesammelten Erkenntnisse und wirksame Maßnahmen werden praxisorientiert und übersichtlich im Diversitätskompass gebündelt.
Darüber hinaus weitet die Kulturstiftung des Bundes in der Förderung von Kulturinstitutionen den Blick über Stadtgrenzen hinweg. Im Rahmen des Programms „TRAFO – Modell für Kultur im Wandel“ richtet sie sich gezielt an ländliche Regionen und kleinere Gemeinden. Wie auch dort Mitgestaltung gelingen kann und Transformationsprozesse angestoßen werden können, wird in der zweiteiligen „Handreichung: Regionale Kulturarbeit“ aufgezeigt.
Die BKM-geförderte Studie „Kulturelle Teilhabe im Wandel“ wurde 2025 veröffentlicht. Sie wurde von Susanne Keuchel, Vorstandsmitglied der Stiftung Genshagen, erarbeitet. Die Studie stützt sich auf die Auswertung von Fragenbögen, die dauerhaft geförderte BKM-Einrichtungen mit Publikumsverkehr zum Stichjahr 2022 ausgefüllt haben. Sie enthält unter anderem Empfehlungen, die sich an die Einrichtungen richten.