Kultur eröffnet Raum für Begegnung, schafft Gemeinschaft und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Damit alle Menschen in Deutschland – in ländlichen genauso wie in urbanen Räumen – Zugang zu Kunst und Kultur haben, unterstützt der Bund die kulturelle Infrastruktur auf dem Land mit verschiedenen Maßnahmen.
Bereits mehrfach hat der Bund die brandenburgische Veranstaltungsreihe "Guten-Morgen-Eberswalde" mit dem Bundeskulturpreis APPLAUS ausgezeichnet.
Die Erfahrung von Gemeinschaft und die Möglichkeit, das eigene Lebensumfeld mitzugestalten, sind Grundbausteine gelebter Demokratie. Mit dem ressortübergreifenden Programm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ setzt der Bund auf die verbindende Kraft der Kultur und möchte Kultur, Beteiligung und Demokratie in ländlichen Räumen langfristig stärken. Im Fokus stehen dabei engagierte Menschen vor Ort, die ihre Lebenswelt mit kreativen Ideen mitgestalten möchten.
Das Programm startete 2023 und richtet sich insbesondere an strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. 97 Regionen nahmen 2024 bundesweit an der ersten Phase des Programms teil. Für die Entwicklungsphase erhielten diese Regionen eine Förderung von je 40.000 Euro, um tragfähige Konzepte für innovative, partizipative und gemeinschaftsstiftende Vorhaben zu entwickeln. Dazu gehören Kulturnetzwerke, regionenübergreifende Festivals, Bürgerräte für Kultur, regionale Kulturkonferenzen oder Kulturbüros. In einem unabhängigen Juryverfahren werden bis zum Sommer 2025 bis zu 30 Regionen ausgewählt, die ihre regionalen Konzepte bis Mitte 2030 erproben und umsetzen können.
„Aller.Land“ ist ein gemeinsames Programm des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) sowie des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) als Programmpartner.
Der Bund stellt für „Aller.Land“ von 2023 bis 2030 bis zu 69,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) des BMEL sowie aus dem Etat der BpB. Die ausgewählten Regionen beteiligen sich ab 2025 mit einer Kofinanzierung von bis zu 5,9 Millionen Euro. Weitere Informationen finden Sie auf der „Aller.Land“-Website.
Um das Kulturangebot in ländlichen Regionen zu stärken, hat BKM bereits von 2019 bis 2025 mit Mitteln aus dem BULEplus-Programm des BMEL das Programm „Kultur in ländlichen Räumen“ durchgeführt. Damit wurden unter anderem Soforthilfeprogramme für Kinos, Bibliotheken, Heimatmuseen und Kulturzentren sowie vielfältige Kulturprojekte in Kommunen bis 20.000 Einwohner gefördert.
Noch bis Ende März 2025 wird das Projekt „Weg und hin“ im Haus Bastian umgesetzt, welches Brandenburger Schülerinnen und Schülern die kulturellen Schätze von Berliner Museen näherbringt.
Auch darüber hinaus unterstützt die Bundesregierung die kulturelle Infrastruktur in ländlichen Räumen über verschiedene Förderprogramme.
Die von BKM geförderte Kulturstiftung des Bundes engagiert sich mit eigenen mehrjährigen Programmen in ländlichen Räumen, für die insgesamt 51,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch das Programm LOKAL – Programm für Kultur und Engagement, das Kulturakteure in Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner stärkt. Zeitgenössische Tanzproduktionen in kleineren und mittleren Städten sollen mit dem Fonds Tanzland – Programm für Gastspielkooperationen gezielt erweitert oder gar erst ermöglicht werden. Abseits der Metropolen werden mit dem Programm Neue Auftraggeber – Tanz und Performance im Bürgerauftrag Tanzprojekte gefördert, die von lokalen Initiativen beauftragt werden. Sie werden in Zusammenarbeit mit deutschen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern entwickelt und realisiert.
Mit dem Festivalförderfonds der Initiative Musik werden seit 2023 erstmals Festivals im Bereich der populären Musik und des Jazz mit bis zu 50.000 Euro unterstützt. Ziel ist es, die kulturpolitisch bedeutsame Arbeit von Festivals zu unterstützen und ihre künstlerische Vielfalt zu erhalten und zu fördern. 2025 werden insgesamt 127 Festivals aus ganz Deutschland gefördert. 75 Prozent dieser Festivals finden in nicht-urbanen Regionen statt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zur Stärkung regionaler Strukturen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Initiative Musik.
Mit dem Förderprogramm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen“ stellt BKM jährlich 20 Millionen Euro für den Erhalt und die Modernisierung von bedeutsamen Kultureinrichtungen in den Ländern zur Verfügung. Davon profitieren gerade auch ländliche Regionen in Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Themenseite.
Eine bedeutende Unterstützung für den ländlichen Raum ist auch die Denkmalförderung. Durch sie trägt BKM wesentlich zum Erhalt national bedeutsamer Kulturdenkmäler in Kommunen und regionalen Kulturlandschaften bei.
Auf unserer Themenseite finden Sie weitere Informationen.
Darüber hinaus fördert BKM jährlich national bedeutende kulturelle Leuchttürme, die sich im ländlichen Raum befinden, wie zum Beispiel das Gartenreich Dessau-Wörlitz, die Luthergedenkstätten in Wittenberg, Eisleben und Mansfeld oder den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau in der Oberlausitz – alle drei sind UNESCO-Welterbestätten und damit nicht nur von regionaler, sondern auch von nationaler und internationaler Bedeutung.
Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis zeichnet BKM jährlich mehr als 100 Orte der Lesekultur im ganzen Land aus, viele davon liegen in ländlichen Regionen.
Zudem prämiert der Kinoprogrammpreis, der bereits seit über 50 Jahren verliehen wird, zahlreiche Filmkunsttheater in ländlichen Räumen.
Auch mit dem APPLAUS, der die Programmgestaltung unabhängiger Musikclubs sowie Spielstätten auszeichnet, stärkt der Bund jedes Jahr Konzertveranstalter deutschlandweit.
Bereits seit 2015 verleiht BKM den Theaterpreis des Bundes an kleine und mittlere Theater in Deutschland – viele davon in ländlichen Regionen.