Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) fördern erneut wegweisende Projektvorhaben, die sich kritisch mit dem Nationalsozialismus, seinen Verbrechen und seinen gesellschaftlichen Bezügen bis in die Gegenwart auseinandersetzen. In der dritten Ausschreibungsrunde der Förderlinie JUGEND erinnert engagiert können Akteure der historisch-politischen Bildung Projektmittel in Höhe von 30.000 bis 60.000 Euro beantragen. Die Ausschreibungsfrist für die Förderrunde endet am 1. Oktober 2025.
Die MEMO-Jugendstudie 2023 hat gezeigt: Für die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit wünschen sich junge Erwachsene vor allem visuelle (17,1 %) und interaktive (15,3 %) Formate, leichte Zugänglichkeit (14,2 %) und einen Bezug zur Gegenwart (15,3 %). Hier setzt die Förderlinie JUGEND erinnert engagiert an: Sie stärkt insbesondere kleinere Initiativen und erinnerungskulturelle Einrichtungen darin, innovative Formate wie Podcasts, Games, interaktive Karten oder lokale Spurensuchen zu entwickeln.
Zum Start der neuen Ausschreibungsrunde sagte Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer: „Mit JUGEND erinnert engagiert fördern wir Projekte, die neue Wege in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gehen – visuell, interaktiv und nah an der Lebenswelt junger Menschen. Ob durch Podcasts, Games oder lokale Spurensuche – entscheidend ist, dass Erinnerung junge Menschen erreicht. So entsteht ein Bewusstsein für unsere Geschichte: kritisch, lebendig und gegenwartsnah. Denn wer versteht, wie schnell Freiheit verloren gehen kann, verteidigt sie auch entschlossen in der Gegenwart.“
Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, zum Programm: „Erinnerungskultur lebt, wenn sie Beteiligung ermöglicht. Gerade in Zeiten demokratiefeindlicher Stimmung brauchen wir junge Menschen, die Haltung zeigen. Eine reflektierte und faktenbasierte Auseinandersetzung mit der Geschichte ist dafür unerlässlich. Mit der dritten Ausschreibungsrunde von JUGEND erinnert engagiert geben wir jungen Menschen die Möglichkeit, Erinnerung in die Gegenwart zu holen – und damit die Zukunft mitzugestalten.“
Die Projektlaufzeiten können vier bis neun Monate betragen und enden spätestens am 31. Dezember 2026. Ziel ist es, junge Menschen zur aktiven Teilhabe an Erinnerungskultur zu befähigen und ihnen Räume für eigene Perspektiven zu geben. Für die fachliche Begleitung und Vernetzung der Projektträger ist das Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors zuständig.
JUGEND erinnert vor Ort, der zweite Förderschwerpunkt des Programms JUGEND erinnert vor Ort & engagiert, richtet sich an Gedenkstätten und Geschichtsinitiativen, die gemeinsam mit jungen Menschen innovative, digitale und audiovisuelle Vermittlungsformate zur Real- und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus entwickeln.
Weiterführende Informationen und Förderanträge finden Sie unter www.stiftung-evz.de.