Zwanzig Jahre UNESCO-Welterbe

Fürst-Pückler-Park Bad Muskau

Seit zwanzig Jahren ist der Muskauer Park / Park Mużakowski gemeinsames deutsch-polnisches UNESCO-Weltkulturerbe. Er ist damit ein Symbol deutsch-polnischer Zusammenarbeit und die erste und einzige binationale Welterbestätte Deutschlands, die zwei Länder vereint. Gemeinsam mit Hanna Wróblewska, der polnischen Kulturministerin, nahm der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, an dem Festakt anlässlich des 20. Jubiläums der Urkundenübergabe in Bad Muskau teil.

Der blühende Herrengarten im sommerlichen Abendlicht.

Die Pflege und Verwaltung des Muskauer Parks erfolgt in enger, deutsch-polnischer Zusammenarbeit.

Quelle: Dietmar Damzog

Mit 830 Hektar Fläche ist der Muskauer Park der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil des 19. Jahrhunderts. Geschaffen wurde er zwischen 1815 und 1844 von Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Der Park, der Teile der Stadt Bad Muskau und die umgebende Agrarlandschaft einbezieht, ist ein eindrucksvolles Beispiel eines europäischen Landschaftsparks und war seinerzeit wegweisend. 

Beim Festakt sagte Kulturstaatsminister Weimer: „Der Muskauer Park steht für das Schöne, Wahre und Gute. Neben der äußeren Schönheit des Parks spiegelt sich in ihm auch die innere, tiefe Verbunden der deutsch-polnischen Beziehungen wider.“  Der Park sei ein Juwel der Gartenkunst, das den Titel UNESCO-Welterbe mehr als verdient habe.
 

UNESCO-Welterbestätten zeichnen sich durch ihren außergewöhnlichen universellen Wert aus. Sie sind nicht nur für einzelne Länder oder Regionen, sondern für die gesamte Menschheit von Bedeutung. Als Orte interkulturellen Lernens machen sie Geschichte und kulturelle Vielfalt erlebbar. Ihr Schutz ist gemeinsame Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft. Von insgesamt aktuell rund 1.200 Welterbestätten befinden sich derzeit 54 in Deutschland.

Symbol deutsch-polnischer Freundschaft

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zog sich die Frontlinie durch das Muskauer Neißetal, das Neue Schloss brannte komplett aus. Nach Kriegsende verlief die neue deutsch-polnische Grenze entlang der Neiße – mitten durch den Park. Erst fünf Jahrzehnte später konnten die zwei Parkteile wieder als landschaftliches Gesamtensemble erblühen.

Die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste erfolgte dank eines gemeinsamen polnisch-deutschen Antrags. Seither arbeiten beide Seiten eng und partnerschaftlich zusammen. Auf deutscher Seite übernimmt die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ die Pflege und Koordination. „Der Park ist so zu einem Symbol für Verständigung, für Versöhnung, für ein Europa der gemeinsamen Zukunft geworden“, so der Staatsminister. 

Genauso wenig wie die Gartenkunst sei auch die freundschaftliche Beziehung zu Polen kein starres Denkmal – beides müsse gehegt und gepflegt werden. „Mein Haus und ich werden gerne wie in der Vergangenheit unseren Teil dazu beitragen, dass beides gelingt“, erklärte Weimer.

Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“
Die 1993 errichtete Stiftung hat den Auftrag, den Park auf deutscher Seite nach historischem Vorbild wiederherzustellen und zu erhalten. Ein weiterer Fokus ist die partnerschaftliche Verwaltung und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Polen. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ist Mitglied des Stiftungsrats und fördert die Stiftung seit 1995 institutionell.