„Gedenken heißt Verantwortung“ – Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma

Pressemitteilung

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 ermordeten Angehörige der SS die etwa 4.300 verbliebenen Sinti und Roma in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau – zumeist als arbeitsunfähig eingestufte Frauen, Kinder, kranke und ältere Menschen. In Erinnerung an die insgesamt rund 500.000 Sinti und Roma, die im nationalsozialistisch besetzten Europa ermordet wurden, erklärte das Europäische Parlament 2015 den 2. August zum „Europäischen Tag des Gedenkens an den Genozid an Sinti und Roma“.

Staatsminister Weimer erklärt: „In tiefer Trauer gedenke ich heute der rund 500.000 Sinti und Roma, die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik wurden. Hinter jeder einzelnen Zahl steht ein Menschenleben – mit Träumen, Hoffnung, Familien. Was blieb, ist eine Lücke, ein unermesslicher Verlust.“

Es hat lange gedauert, bis sich Politik, Gesellschaft und Wissenschaft dieser Verantwortung gestellt haben. Erst in den 1980er-Jahren  wurde der Völkermord an den Sinti und Roma in der Bundesrepublik offiziell anerkannt. Auch der Europäische Gedenktag wird 2025 erst zum 10. Mal begangen.

Staatsminister Weimer: „Auch wenn die Anerkennung spät, ja zu spät, kam, begründet sie eine bleibende Verantwortung – für das, was war, und für das, was nie wieder geschehen darf. Die Verbrechen der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma sind Teil unserer Geschichte – und bleiben Mahnung für Gegenwart und Zukunft. Denn auch heute noch ist Antiziganismus Realität: Sinti und Roma erleben weiterhin Diskriminierung, Ausgrenzung und rassistische Vorurteile.“

Für Staatsminister Weimer ist der Gedenktag daher mehr als Erinnerung: Er ist ein demokratischer Auftrag, sich entschieden gegen jede Form von Rassismus, Antiziganismus und Ausgrenzung zu stellen – in Politik, Gesellschaft und Alltag. 
„Deshalb fördern wir gezielt Institutionen wie den Zentralrat der Sinti und Roma sowie das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Mit Programmen wie ‚JUGEND erinnert engagiert‘ und ‚MemoRails‘ unterstützen wir zudem innovative Bildungsprojekte zur Aufarbeitung der Verfolgungsgeschichte – gerade für junge Generationen.“