80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges – Kulturstaatsminister Wolfram Weimer: „Singularität der Shoah mahnt uns, gegen Antisemitismus einzutreten.“

Pressemitteilung

Vor 80 Jahren – am 8. Mai 1945 – endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Dieser Sieg der Alliierten setzte der nationalsozialistischen Terrorherrschaft ein Ende. „Mit dem Zweiten Weltkrieg haben wir Deutschen unermessliches Leid und Elend über andere Völker gebracht. Als der Krieg am 8. Mai 1945 endete, bedeutete dies auch die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus und das Ende eines Terrorregimes“, sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. „In großer Trauer gedenke ich heute aller Opfer des Krieges, der deutschen Besatzung und der nationalsozialistischen Verbrechen. Insbesondere den Holocaust, das Verbrechen der millionenfachen Ermordung der Juden, werden wir nie vergessen.“

Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes wird Kulturstaatsminister Weimer an der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag teilnehmen. „Deutschland ist sich seiner Verantwortung für die von Nationalsozialisten verübten Menschheitsverbrechen bewusst – jetzt und in Zukunft. Es bleibt unsere immerwährende Aufgabe, die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuarbeiten und nachfolgende Generationen über das Geschehene aufzuklären. Die Singularität der Shoah mahnt uns, heute energisch gegen jede Form des Antisemitismus einzutreten“, sagte Weimer.

Für die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges sind die von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Gedenkstätten und historischen Museen von entscheidender Bedeutung. Die vom Bund und den Ländern geförderten acht KZ-Gedenkstätten führten zwischen dem 6. April und 4. Mai 2025 anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung zahlreiche Veranstaltungen durch, an denen auch Überlebende und ihre Angehörigen teilnahmen.

Im Koalitionsvertrag hat sich die neue Bundesregierung unter anderem vorgenommen, die Gedenkstättenlandschaft ebenso wie emblematische Orte der NS-Täter und der Zwangsarbeit mit einem Investitionsprogramm zur Substanzerhaltung zu stärken und innovative Ansätze für die Vermittlungsarbeit zu unterstützen. Darüber hinaus wird die Gedenkstättenkonzeption des Bundes wissenschaftsgeleitet und im Austausch mit den jeweiligen Akteurinnen und Akteuren angepasst und ein bundesweites Kompetenznetzwerk mit den Gedenkstätten entwickelt.

Um der polnischen Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Opfer der deutschen Besatzungsherrschaft in Polen 1939-1945 zu gedenken, sieht der Koalitionsvertrag die Errichtung eines Deutsch-Polnischen Hauses als Ort des Gedenkens und Begegnens im Zentrum Berlins vor. Derzeit entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Kroll-Oper, in Sichtweite des Deutschen Bundestags und des Bundeskanzleramts, ein vorläufiges Gedenkzeichen für die Opfer der deutschen Besatzung Polens.

Auch das geplante Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ soll in Berlin an zentraler Stelle die Geschichte der deutschen Besatzungsherrschaft in Europa während des Zweiten Weltkrieges darstellen und als Ort der Reflexion Raum für das Gedenken an die Opfer geben.

Hintergrund:
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 unterzeichneten die Oberkommandierenden der Wehrmacht in Berlin die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und besiegelten damit das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Heute befindet sich am authentischen Ort das mit den Mitteln des BKM geförderte Museum Berlin-Karlshorst. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes hat das Museum die Sonderausstellung „Das letzte Kriegsjahr. Juni 1944–Mai 1945 aus der Perspektive sowjetischer Kriegsfotografen“ erarbeitet. Sie wird im Museumsgarten in neuer Form präsentiert. In einer Diskussionsveranstaltung beleuchtet das Museum Berlin-Karlshorst außerdem die Bedeutung des 8. Mai und das kollektive Erinnern an das Kriegsende. Außerdem wird es eine historische Fahrradtour vom Flughafen Tempelhof, wo die Delegationen der Siegermächte landeten, zum Ort der Kapitulation geben.