Auch wenn die Goldene Lola der Trophäe des Deutschen Filmpreises entspricht, sind die damit ausgezeichneten filmischen Formate doch sehr unterschiedlich. Darauf wies auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth zum Auftakt der Preis-Gala hin. „Kurzfilme haben ihre eigene Ästhetik, ihre eigene Sprache und entfalten damit auch eine ganz eigene Wirkmacht auf der Leinwand“, erklärte sie.
Nirgendwo sonst würden Themen, Ästhetik und Technik stetig so neu gedacht, reaktiv genutzt und häufig kompromisslos neu eingesetzt. „Eine Pionierarbeit, von der die Filmkunst – in Deutschland wie in der ganzen Welt – immer noch und immer wieder profitiert.“
Roth: Filmreform zügig umsetzen
Kurzfilme würden damit für jenen anspruchsvollen Film stehen, der mit der geplanten Filmreform weiter gestärkt werden soll, sagte Roth. Ziel sei eine kohärente, kulturell orientierte Bundesfilmförderung, die sowohl den erfahrenen Profis als auch den Talentfilmschaffenden eigenständige, voneinander unabhängige Budgets ermögliche, so die Kulturstaatsministerin.
„Angesichts der anstehenden Neuwahlen appelliere ich daher an alle relevanten Akteure, ihre Verantwortung für die Filmkultur und die Filmwirtschaft ernst zu nehmen, so dass wir diese dringend notwendige Reform jetzt zügig umsetzen können.“
Wichtigste Auszeichnung für den Kurzfilm
Kulturstaatsministerin Roth zeichnete in Hamburg Kurzfilme in fünf Kategorien aus, außerdem vergab sie einen Preis für den besten mittellangen Film. Nominiert waren 12 Produktionen, die die Jurys Deutscher Kurzfilmpreis aus 273 eingereichten Vorschlägen ausgewählt hatten. Verbunden mit den Auszeichnungen sind Prämien in Höhe von insgesamt 275.000 Euro.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2024 sind:
Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit: Rebecca Hartung, Alexia Wallemacq und Daniel Huss für MELODIES OF BARKING DOGS.
Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit: Maximilian Villwock für FIRE DRILL.
Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Constanze Wolpers und Jonas Eisenschmidt für EINE EINZELNE TAT.
Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Karsten Matern und Sasha Svirsky für DULL SPOTS OF GREENISH COLOURS.
Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Deniz Şimşek für DETOURS WHILE SPEAKING OF MONSTERS.
Der Preis für den besten mittellangen Film ging an Annika Mayer und Jakob Krese für HOME SWEET HOME.
Trailer der Siegerfilme
Begründungen der Jurys Deutscher Kurzfilmpreis
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kurzfilmpreise erhalten je eine Prämie von 30.000 Euro. Eine Nominierung ist mit einer Prämie in Höhe von 15.000 Euro verbunden, die auf die Auszeichnungsprämie angerechnet wird. Die Prämie für den mittellangen Film beträgt 20.000 Euro. Die Prämien sind zweckgebunden für die Herstellung, Projektentwicklung oder Projektvorbereitung eines neuen Films mit künstlerischer Qualität zu verwenden.
Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 10 Minuten und von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm und Dokumentarfilm jeweils bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert.
Darüber hinaus erhalten alle ausgezeichneten und nominierten Filme Punkte für das Referenzfördersystem der Filmförderungsanstalt.
Auf der „KURZ.FILM.TOUR – Der Deutsche Kurzfilmpreis. Im Kino“ werden alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in kommunalen Kinos zu sehen sein.
Eine Übersicht aller Auszeichnungen und Nominierungen sowie weitere Informationen zum Deutschen Kurzfilmpreis 2024 finden Sie unter www.deutscher-kurzfilmpreis.de.