Bevor die Ministerinnen auf die kulturpolitischen Themen zu sprechen kamen, bekräftigten sie ihre Solidarität mit Israel: „Wir stehen fest an der Seite Israels in diesen so dunklen Stunden und verurteilen diese Terrorattacken auf die Menschen in Israel auf das Schärfste. Unsere Gedanken sind bei den Familien der vielen Opfer, bei den Geiseln und ihrem so ungewissen Schicksal, bei den unzähligen Verletzten. Die ganze menschenverachtende Hinterhältigkeit dieser Attacken zeigte sich insbesondere auch bei dem bestialischen Massaker an friedlich und fröhlich feiernden jungen Menschen bei einem Musikfestival.“
Wichtige Etappe für den deutsch-französischen Provenienzforschungsfonds
Im Mittelpunkt des anschließenden kulturpolitischen Austauschs stand zunächst der geplante deutsch-französische Provenienzforschungsfonds. Mit ihm soll eine neue Phase in der Aufarbeitung des Kulturerbes von Subsahara-Afrika eingeläutet werden. Große Teile davon befinden sich bis heute außerhalb der jeweiligen Herkunftsländer und -regionen, vieles in europäischen Sammlungen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth und die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak unterzeichneten eine Erklärung zum Aufbau und Umfang des Fonds, der im Februar 2024 mit einer Pilotphase von drei Jahren starten soll. Beide Länder stellen dafür jeweils bis zu 360.000 Euro jährlich bereit. Ziel ist es, die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der Provenienzforschung zu Sammlungsgut aus Subsahara-Afrika zu stärken. „Damit übernehmen wir jetzt gemeinsam Verantwortung für Kulturgut, das vielfach noch heute von großem symbolischen, künstlerischen und historischen Wert für die Herkunftsgesellschaften ist, und ebnen den Weg zu gleichberechtigten Kulturbeziehungen zwischen Europa und den Partnerländern in Subsahara-Afrika“, erklärte Roth in Hamburg.
KulturPass – Symbol für deutsch-französische Zusammenarbeit
Der KulturPass für 18-Jährige, den die Bundesregierung nach Vorbild des französischen Pass Culture im Juni dieses Jahres eingeführt hat, war ein weiteres Thema des Ministerinnen-Treffens. „Dank des französischen Beispiels und dank der Unterstützung meiner französischen Kollegin Rima Abdul Malak und ihres Hauses konnten wir den KulturPass in Rekordzeit in Deutschland realisieren und sehr erfolgreich starten. Er ist damit ein Symbol für eine erfolgreiche deutsch-französische Zusammenarbeit im Kulturbereich“, so Roth. Als nächster Schritt soll eine deutsch-französische Nutzung des KulturPasses ermöglicht werden.