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Franz-Hessel-Preis verliehen 

Thema: Deutsch-französischer Literaturaustausch

Donnerstag, 24. März 2022

Den literarischen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern – das ist Ziel des Franz-Hessel-Preises. Kulturstaatsministerin Roth gratulierte den Preisträgern Dorothee Elmiger und Camille de Toledo. „Beider Werke öffnen unseren Blick für die Komplexität der Welt in unserer Zeit, so wie es auch Franz Hessel getan hat“, so Roth in ihrer Videobotschaft.

Ausgezeichnet mit dem Franz-Hessel-Preis 2021: Dorothee Elmigers „In der Zuckerfabrik“ und Camille de Toledos „Thésée, sa vie nouvelle“

Ausgezeichnet mit dem Franz-Hessel-Preis 2021: Dorothee Elmigers „In der Zuckerfabrik“ und Camille de Toledos „Thésée, sa vie nouvelle“

In ihrem Grußwort ging Kulturstaatsministerin Claudia Roth auch auf den Namensgeber des deutsch-französischen Literaturpreises ein. Franz Hessel war „ein Mittler zwischen den Sprachen und Kulturen“, erklärte sie. „Er war in Frankreich ebenso zuhause wie in Deutschland, ja: weil er in der Kultur zuhause war“, so die Kulturstaatsministerin über den jüdischen Schriftsteller und Übersetzer, der in Deutschland geboren wurde und 1941 in Frankreich starb. 

Alljährlich wird der mit je 10.000 Euro dotierte Franz-Hessel-Preis an einen deutschsprachigen und einen französischsprachigen Autor bzw. eine Autorin verliehen, deren Werke in der Regel noch nicht in die Sprache des Nachbarlands nicht übersetzt wurden. Mit dem Preis 2021 wurde nun zum einen die deutschsprachige Autorin Dorothee Elmiger für ihr Werk „In der Zuckerfabrik“ prämiert. Elmiger verbinde darin auf faszinierende Weise Essay und Prosa und verquicke gekonnt das Persönliche mit dem Politischen, hieß es ist in der Jurybegründung. 

Zum anderen erhielt der französische Schriftsteller Camille de Toledo die Auszeichnung für sein Buch „Thésée, sa vie nouvelle“, das derzeit bereits ins Deutsche übersetzt wird. Die Jury zeigte sich von den evidenten Querverbindungen zwischen dem Werk Franz Hessels und dem Camille de Toledos begeistert: „Geradezu perfekt lässt es die Herzensthemen Franz Hessels aufleben, indem es die Achse Paris-Berlin und das Exileuropa in persönlichen Schicksalen nachzeichnet“, so die Begründung.

Preisverleihung in der Stiftung Genshagen

Nachdem die Preisverleihung 2021 pandemiebedingt nicht realisiert werden konnte, wurde sie jetzt in kleinem Kreis in der Stiftung Genshagen nachgeholt. Turnusmäßig fand sie in Deutschland statt. Die Schirmfrauen der Auszeichnung, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und ihre französische Amtskollegin Roselyne Bachelot-Narquin, nahmen per Videobotschaft teil. 

Der deutsch-französische Franz-Hessel Preis für zeitgenössische Literatur wird seit 2010 jährlich verliehen, um den literarischen Dialog zwischen Frankreich und Deutschland zu fördern. Die Auszeichnung wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das französische Kulturministerium finanziert. Zwei unabhängige Fachjurys – eine auf deutscher und eine auf französischer Seite – wählen die Preisträgerinnen und Preisträger aus.

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