Thema: Bayreuther Festspiele
Mittwoch, 26. Juli 2023
Die Bayreuther Festspiele haben mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners Oper „Parsifal“ begonnen. Ihr durch Augmented Reality digital erweitertes Bühnenbild verspricht erstmals neue visuelle Erlebnisse. Zu der Premiere auf dem Grünen Hügel kamen viele Prominente und Ehrengäste – darunter auch Kulturstaatsministerin Roth.
Die Bayreuther Festspiele eröffneten die Saison 2023 mit einer „Parsifal“-Neuinszenierung.
Quelle: Enrico Nawrath
Unter der Regie von Jay Scheib und der musikalischen Leitung von Pablo Heras-Casado sind am Dienstagnachmittag die Bayreuther Festspiele mit einer Neuinszenierung der Wagner-Oper „Parsifal“ gestartet. Dabei konnte das Publikum erstmals mit einer entsprechenden Brille eine virtuell erweiterte Inszenierung verfolgen. Mithilfe von Augmented Reality (AR) wurden digitale Bilder in das Bühnenbild integriert und so der reale Bühnenraum visuell erweitert.
Die Eröffnung der Festspiele zog auch in diesem Jahr viel Prominenz nach Bayreuth. Neben Kulturstaatsministerin Claudia Roth gehörten auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Ehrengästen auf dem Grünen Hügel.
Innerhalb von vier Wochen lädt das Festival zu insgesamt 32 Aufführungen ein. Neben sieben Vorstellungen des „Parsifal“ darf sich das Publikum bis zum 28. August 2023 auf Inszenierungen der Opern „Tannhäuser”, „Tristan und Isolde“ und „Der Fliegende Holländer“ sowie den Ring-Zyklus mit „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ freuen.
Erstmals in der Geschichte der Festspiele sind zwei Frauen in einer Saison mit der musikalischen Leitung betraut: Die Französin Nathalie Stutzmann dirigiert den „Tannhäuser“, die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv steht nach 2021 bereits zum zweiten Mal bei „Der fliegende Holländer“ am Pult der Bayreuther Festspiele.
Die Bayreuther Festspiele sind ein Musiktheaterereignis von Weltrang. Sie werden deshalb seit 1955 vom Bund gefördert.
Neu in dieser Saison sind außerdem Sondertickets für Menschen unter 25 Jahren zu einem Preis von 90 Euro. So sollen junge Musikfans angesprochen werden. Darüber hinaus wurde der diesjährige Ring-Zyklus auch in der KulturPass-App der Bundesregierung angeboten. Alle, die 2023 18 Jahre alt werden und ihre 200 Euro Budget bereits freigeschaltet haben, können so zu dem vergünstigten Preis bei den Ring-Vorstellungen dabei sein.
Der KulturPass ist eine Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, mit der jungen Menschen der Weg in die Kultur eröffnet werden soll. Neben Konzert- und Operntickets können auch Eintrittskarten für Kino- oder Museum sowie Bücher, Platten oder Musikinstrumente mit dem Guthaben erworben werden.
Bereits seit 2019 findet außerdem sehr erfolgreich das Projekt „Wagner für Kinder“ statt, das 2023 mit einer eigens für Kinder erstellten Fassung von „Parsifal“ auf der Probebühne 4 der Bayreuther Festspiele zu sehen sein wird. Insgesamt gibt es zehn öffentliche Aufführungen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
